Den roten Teppich ausgerollt hatten die Abiturienten des Wirtschaftsgymnasiums Offenburg bei ihrem Abiball in der Mörburghalle in Schutterwald. „We love to ABItain you“ lautete das glamouröse Motto des Jahrgangs 2015, der den bunten Abend damit eröffnete, zahlreiche Luftballons mit Zukunftswünschen in den abendlichen Himmel zu entlassen.
Bevor jedoch weiter die Unterhaltung der zahlreichen Gäste im Vordergrund stand, wurden die Leistungen der letzten Spielzeiten gewürdigt. Erfreut konnte Abteilungsleiter Klemens Oßwald im Rahmen der Zeugnisübergabe berichten, dass der Gesamtschnitt des Jahrgangs, in dem 129 Schülerinnen und Schüler erfolgreich ihre Abiturprüfung ablegten, mit einem Notenschnitt von 2,5 den erfolgreichen Trend der letzten Jahre bestätigte. Zahlreiche Schüler durften sich neben ihren Zeugnissen auch noch zusätzlich über Buchpreise, Lobe oder Urkunden für besonderes Engagement neben dem eigentlichen Unterricht freuen. Den begehrten Scheffelpreis erhielt in diesem Jahr Beatrix Buchholz. Mit ihrer launigen Rede, die, angelehnt an das Abimotto, die letzten „Drehjahre“ Revue passieren ließ, sorgte sie für einige Lacher unter den anwesenden „Hauptdarstellern“.
Aber auch nachdenkliche Anstöße fehlten nicht. Schulleiter Thomas Rahner wies in seiner Ansprache darauf hin, dass die heutige Jugend, die so oft polemisch als stromlinienförmig und angepasst beschrieben wurde und werde, keineswegs so eindimensional sei. Das würden Studien zeigen, aber auch die Begegnungen mit den Schülern selbst, die er aufforderte, sich ihre Individualität und Ideale weiter zu bewahren. Kritisch zeigte sich ebenfalls Maximilian Franz, neben Oliver Droste einer von zwei Schülern, der die Traumnote 1,0 verbuchen konnte, bei seiner Abirede, die er zum Anlass nahm, davor zu warnen, das System Schule zu sehr in eine Richtung zu drängen, in der nur Wirtschaftskompatibilität zähle, so dass den Schülern notwendige Freiheiten und Möglichkeiten nicht mehr zugestanden würden.
Selbstverständlich konnten die Organisatoren auch mit einem ausgiebigen Showteil aufwarten. Mit zum Teil großen Emotionen nahmen die Klassenlehrer, aber auch einige ausgewählte Schüler den erstmals verliehenen „Rahner“ entgegen und stehen nun vor der schweren Aufgabe, zu Hause einen angemessen Platz für das 30 Zentimeter große Abbild des Schulleiters zu finden. Nur zu einem Trostpreis reichte es dagegen für das Lehrerteam bei „Schlag den Lehrer“, einer Variante des Raabschen Erfolgsformats.
Für den Actionhöhepunkt sorgte die Parkourtruppe Movement Offenburg, zu der auch Abiturient Maximilian Franz gehört, die auf der Bühne eine imposante Kostprobe ihres akrobatischen Könnens ablieferte. Sollten die nun ins Leben entlassenen Abiturienten die kommenden Aufgaben ähnlich kraftvoll, lässig und elegant angehen, sollte ihnen vor der Zukunft nicht bange sein.