Heute ist die Lage zwischen Juden und Palästinensern im Nahen Osten angespannter denn je zuvor. Kann in dieser Lage der Angst, der Frustration und schwindender Hoffnung überhaupt noch ein friedliches und partnerschaftliches Zusammenleben zwischen den beiden Völkern gelingen?
Ein jüdisch-palästinensisches Vortragsteam aus dem Ort Wahat al Salam – Neve Shalom, zu Deutsch: “Oase des Friedens“ in Israel besuchte die Kaufmännischen Schulen Offenburg am vergangenen Mittwoch um darüber berichten, welche Antworten die jüdischen und palästinensischen Bewohner dieses einzigartigen Ortes in Israel auf diese Frage gefunden haben. Mai Shbeta und Tali Sonnenschein gehören zur zweiten Generation des Dorfes. Beide leben seit ihrer Geburt in Neve Shalom - Wahat al Salam. Mai hat Jura studiert und arbeitet jetzt als Rechtsanwältin mit dem Schwerpunkt Menschenrechtsverletzungen. Tali studiert Sozialarbeit an der Universität Beer Sheva.
Beide sind davon überzeugt, dass Frieden zwischen Israel und den Palästinensern nur dann gelingen wird, wenn beide Seiten lernen, die Ängste und Leiderfahrungen der jeweils anderen Seite als ebenso begründet und legitim zu sehen wie die eigenen. In der bi-nationalen, bi-kulturellen und zweisprachigen Grundschule, der bi-nationalen Friedensschule und dem für alle Religionen und Atheisten offenen spirituellen Zentrum des Dorfes lernen Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die jeweils ‚Anderen‘ als gleichberechtigt wahrzunehmen. Ohne Spenden z.B. über die „Freunde von Neve Shalom/Wahat al Salam“ in Deutschland könnte diese Arbeit nicht stattfinden. Dass diese Arbeit wirksam und nachhaltig zum Frieden zwischen Israel und den Palästinensern beiträgt, wissen Tali und Mai aufgrund ihrer langen eigenen Erfahrungen in Neve Shalom – Wahat al Salam.
Die Schüler des vierstündigen Global Studies Kurses hatten den Vortrag und die anschließende Diskussionsrunde vorbereitet und freuten sich über reges Interesse.