Seit diesem Schuljahr haben die Kaufmännischen Schulen Offenburg eine sogenannte VABO-Klasse, in der geflüchtete Schülerinnen und Schüler seit September intensiv Deutsch lernen und auf den Besuch einer Regelklasse oder eine Ausbildung vorbereitet werden.
Um den Jugendlichen, die aus Syrien, dem Irak, Somalia, Eritrea und Libyen sowie Afghanistan stammen, die Integration zu erleichtern und Möglichkeiten zu schaffen, die Bandbreite der Schularten an unserer Schule kennen zu lernen, entstand die Idee, kooperative und interkulturelle Unterrichtsprojekte ins Leben zu rufen.
Die erste Begegnung fand am 19. Januar statt: Bank-Azubis der Klasse W2BK1Z berieten unsere VABO-Schüler. Während Fachlehrer Volker Ehret mit seiner Klasse in der Woche davor mit seinen Schülern typische Situationen wie sie in Banken vorkommen, vorbereitete, wurden zeitgleich die Jugendlichen der VABO-Klasse von Frau Mose-Kohler und Frau Thomas sprachlich befähigt:
Wie spricht man das schwierige Wort Überweisungsträger aus? Was heißt Kontoführungsgebühr? Und wofür steht IBAN? Gar nicht einfach für jemanden, der erst seit ein paar Monaten Deutsch lernt.
Umso aufgeregter waren die Schüler und Schülerinnen der VABO, als sie alleine bzw. in Zweiergruppen auf die Auszubildenden der Banken trafen. An Beratungstischen erklärten die Azubis geduldig, wie man ein Bankkonto eröffnet, wie man einen Überweisungsträger ausfüllt oder wie Online-Banking funktioniert. Nach kurzer anfänglicher Nervosität auf beiden Seiten kamen alle ins Gespräch miteinander und sicherlich gab es auch seitens der deutschen Schüler einige Aha-Momente: wie gut die geflüchteten Jugendlichen schon Deutsch sprechen und verstehen, dass es noch ganz andere Alphabete als das lateinische gibt und dass auch ein Teenager aus dem Irak leidenschaftlicher Fan der deutschen Fußballnationalmannschaft sein kann.
Eileen Thomas
Klassenlehrerin VABO