Weihnachtsbummel für Kenia

Am 2. Dezember findet der große Weihnachtsbasar der Kaufmännischen Schulen Offenburg statt. Die Aula verwandelt sich dann zum 39. Mal in ein Winterparadies für den guten Zweck.

 

Voller Vorfreude (von links): Lehrer Thomas Frasch, Daniel Knäble von „Afrigunda“, die Schülersprecher Rosa Trautmann und Leonard Vogtmann und Kassenwärtin Jana Stark. Foto: Franziska Heck

VON FRANZISKA HECK

Offenburg. Schüler, die freiwillig an einem Samstag Überstunden machen? Ein ungewöhnliches Phänomen, das sich an den Kaufmännischen Schulen Offenburg Jahr für Jahr wiederholt. Statt Rechnen steht dann allerdings Backen und Basteln auf dem Lehrplan, denn der große Weihnachtsbasar wird vorbereitet.

Am 2. Dezember von 9 bis 13 Uhr verwandelt sich die Aula zum 39. Mal in einen Weihnachtsmarkt.

Jede Vollzeitklasse bietet einen Stand an, und auch die Sekretärinnen und Lehrer verkaufen Deko und Leckereien an den mit Lichterketten geschmückten Tischen oder in einer der Weihnachtshütten.

Insgesamt soll es etwa 30 Stände geben, sagt der SMV Verbindungslehrer Thomas Frasch.

Unter die üblichen Verdächtigen wie Plätzchen, Kränze oder Weihnachtssterne mischen sich auch eine Fotobox, ein Paella-Stand oder eine Dosenwerf- Aktion.

Nicht zu vergessen ist die Schulband mit Sängerin, die mit Weihnachtsliedern für Stimmung sorgt. Für die Kleinen soll außerdem eine Kinderbetreuung angeboten werden.

Beliebte Tombola

Der Höhepunkt des Basars: Ohne Zweifel die Tombola, meint Schülersprecher Leonard Vogtmann. Die 2000 Lose – darunter keine einzige Niete! – seien immer sehr schnell weg.

Die gesamten Einkünfte aller Weihnachtsstände, der Tombola und auch des Cafés, das ein Stockwerk über der Aula zu finden ist, belaufen sich laut Thomas Frasch für gewöhnlich auf etwa 10.000 Euro. Dazu addiere sich dann nochmal etwa die gleiche Summe an Spenden von den Ausbildungsbetrieben und Betrieben aus Offenburg. Letztes Jahr habe man so ein Spenden- Rekordhoch von 22.000 Euro erreichen können, erinnert sich Leonard Vogtmann stolz.

Seit dem Jahr 2019 geht jeder Euro, der beim Weihnachtsbasar sowie durch die Spenden erworben wird, an ein Waisenhaus in Kenia. Der Förderverein „Afrigunda“, 2009 von Schülern der Kaufmännischen Schulen gegründet, finanziert mit diesem Geld Nahrungsmittel, Medizin und Bildungsartikel wie Bücher oder Kreide. Auch 20 Lehrer der Grundschule des Waisenhauses würden über den Förderverein finanziert, sagt der Vorsitzende Daniel Knäble. Monatlich seien das 3600 Euro. In diesem Jahr würden die Einnahmen des Weihnachtsbasars vor allem in die Ausstattung zweier neuer Klassenzimmer und die Bäckerei einfließen.

Wirkungsvoller Kuchen

Knäble, der in zwei Wochen nach Kenia reisen wird, erzählt, dass sich die Kosten der gespendeten Lebensmittel auf etwa 50 Cent pro Kind am Tag belaufen. Für die Schüler hier in Offenburg eine Zahl, die ihnen zu denken gibt: „Es ist schön zu sehen, wie viel Nahrung für ein Kind aus Kenia rüberkommt, wenn wir hier eine Linzertorte backen“, sagt Leonard Vogtmann. Von einem beim Basar verkauften Stück könne ein Kind eine Woche leben.

Daniel Knäble, der auch Vereinsgründer von „Afrigunda“ ist, freut sich jedes Jahr. auf dem Weihnachtsbasar auf viele ehemalige Mitschüler und Lehrer zu treffen. Diese besondere besinnliche Stimmung beim Zusammenkommen und Wiedersehen gefällt auch Rosa Trautmann, der zweiten Schülersprecherin: „Es entsteht eine tolle Gemeinschaft, weil man dann nicht wie immer nur in der einen Klasse unterwegs ist, sondern die ganze Schule zusammen an einem Projekt arbeitet.“

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